Unsere Geschichte
1923 Das ursprünglich als Wohnhaus gedachte Haus wurde 1923 im Rohbau fertig gestellt und gleich darauf eingestellt, da der Bauherr, Schwiegersohn des Riesenbauers, plötzlich verstarb.
Parallel lag die Kinder- und Jugendarbeit, organisiert im „Jugendverband für Entschiedenes Christentum“ in der Verantwortung von Vater Blum. Im Volksmund wurde er „Sonntags-Jakob“ genannt. Man traf sich im Gemeindehaus und in Privathäusern zu Bibelstunde, Jugendstunde und Kinderstunde.
1924 kam, angestoßen durch eine EC-Tagung in Karlsruhe, aus den eigenen Reihen der Vorschlag, das halbfertige Haus zu kaufen. Mit vereinten Kräften aus Gutach, Hornberg und EC-Orten aus dem Ländle konnte das Haus unter viel Mühen fertig gestellt werden. Die Einweihung war im September 1924.
Ab 1926 wohnte „Vater Blum“ mit seiner Familie im Haus und startete unter bescheidenen, ärmlichen Verhältnissen einen Gästebetrieb für ECler aus dem ganzen Südwestdeutschen EC-Verband.
Nicht ganz reibungslos war die „freundliche Übernahme“ des Gutachheims durch den EC-Verband.
Familie Blum zog wieder aus und damit auch vorübergehend die Solidarität der Gutacher. Als Tante Frieda Stecher und später Tante Johanna Banzhaf die Leitung des Hauses übernahmen, entwickelte sich eine erste Blütezeit. Mit 40 Betten war das Haus in den 30er Jahren eine Mischung aus Freizeitheim und Jugendherberge für Jugendliche auf der Wanderschaft.
1934 wurde das 10-jährige Jubiläum gefeiert. Einer der Redner war der stellvertretende Ortsgruppenleiter der NSDAP. Damals nicht unüblich.
1942 ging das Haus nach schwierigen Konflikten mit der Leitung des SWD-EC-Verbandes in den Besitz von Tante Frieda Stecher und Tante Johanna Banzhaf über.
Ab 1945 wurde das Haus vom Gutacher Bürgermeister an die französischen Soldaten übergeben, die ein Haus für ein Bordell suchten.
Nach dem Krieg und der französischen Besatzung ging das Haus 1947 wieder in den Besitz der beiden Tanten über, die den Gästebetrieb nach einer aufwendigen Renovierung erfolgreich wieder aufnehmen konnten. Tante Frieda Stecher verstarb 1959, Tante Johanna Banzhaf 1984. Für kurze Zeit übernahm dann Sonja Grün die Leitung des Hauses, bis es 1985 dem Liebenzeller Gemeinschaft Gutach als Versammlungshaus übergeben wurde.
Das Gutachheim gehört heute dem Liebenzeller Gemeinschaftsverband. Das alte, charmante Schwarzwaldhaus in solitärer Lage wurde nach und nach umgestaltet und beherbergt nun die Liebenzeller Gemeinschaft Gutach.